Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Die grosse Renaissance

"Hippie-Generation in Blue Jeans, Amerikanische Teenager, aufgewachsen in (rosa) Häuschen ohne Air Condition, mit einem Joint am Wochenende und Träumen von einer heilen Welt, ein wenig verrückt, aber trotzdem ganz okay ..."


Mit 'American Kids', getextet von Rodney Clawson, Luke Laird und Shane McAnally und als Vorab-Single des neuen Albums ins Rennen geschickt, gelang Kenny Chesney seit längerem ein wieder ganz großer Hit! Diesen ansteckenden Ohrwurm in moderner Produktion würde man im ersten Moment gar nicht mit Kenny Chesney in Verbindung bringen, denn auch textlich geht es gar nicht um die Karibik, dem auf den letzten Alben bevorzugten Thema.

Aber die unverkennbare Melodie bescherte ihm nicht nur einen der ganzen großen Sommerhits 2014, sondern auch seinen ersten Country Nummer 1 Hit seit langem (insgesamt seinen 13.). Und mit bereits über 800.000 Verkäufen der Single auch einen Pop Top-40 Hit.

Während Kenny Chesney inzwischen längst als Superstar gilt und als einer der ersten im Country Umfeld auf Grund der Nachfrage für seine Konzerte in die Stadien-Liga aufgestiegen ist, waren seine Alben in den letzten Jahren nicht ganz so erfolgreich.


2010 lieferte er noch mit "Hemingway's Whiskey" das vielleicht bestes Album seiner bisherigen Karriere ab, das auch kommerziell mit 4 Nummer-1 Songs höchst erfolgreich war. Und zusätzlich das Duett mit Grace Potter ('You And Tequila') beinhaltete, das zwar nur Nummer-3 schaffte, aber einer seiner Live-Favoriten bei Konzerten wurde.


Mit "Welcome to the Fishbowl" (2012) und "Life On a Rock" (2013) lieferte er zwei weniger kommerzielle Alben ab, die nur einen Nummer-1 Hit ('Come Over' aus Fishbowl) brachten. Beide Alben waren eher ruhig, nachdenklich und melancholisch. Und befassten sich mit so schwierigen Themen wie Alzheimer ('While He Still Knows Who I Am'), unheilbarer Krankheit ('Sing 'Em Good My Friend'), frühem Tod ('Happy On the Hey Now [A Song for Kristi]') und Obdachlosigkeit ('Lindy').


Dafür gebührt ihm der höchste Respekt und zeigt, wie sehr er zu einem nachdenklichen Künstler gereift ist, der mehr zu bieten hat, als nur gewaltige High-Tech Stadion Shows!

2014 ist Kenny Chesney nicht auf Tour, sondern konzentrierte sich ganz auf das neue Album, das mit "The Big Revival" Ende September 2014 veröffentlicht wurde. Der Titel(song) als Symbol für das kommerzielle Comeback? Die große Wiedergeburt?
Mit 'American Kids' hat es jedenfalls geklappt und ordentlich eingeschlagen.

Und auch das restlichen Album präsentiert einen Kenny Chesney, der die elektrischen Gitarren wieder fetzen lässt und Country-Rock Klänge abseits depressiv-melancholischer Themen liefert ('Drink It Up', 'Til Its Gone', 'Beer Can Chicken', 'Flora-Bama', 'Save It For A Rainy Day").

Musikalisch wirklich ruhig wird es erst bei der romantischen Ballade 'Wild Child', einem erneuten Duett mit Grace Potter, die ähnlich wie bei 'You And Tequila' dezente Zweitstimme singt.

Vom Ende einer Beziehung handelt der stadion-rockige Ohrwurm 'Rock Bottom'.

Stimmungsmässiger Höhepunkte für mich ist aber 'If This Bus Could Talk'. Keyboard-getragen, schildert der Text Schlaglichter aus einer (seiner) Karriere: Orte, Straßen, Menschen, Erlebnisse und all die Geschichten, die der Tour Bus erzählen würde, wenn er reden könnte.

Der Titelsong 'The Big Revival' über einen Prediger, der feurige Gospelpredigten hält, spiegelt sich in wuchtigem Schlagzeug und schreienden Gitarren und wurde übrigens bereits mehrfach zuvor aufgenommen: John Anderson, Joanna Cotten, sowie Montgomery Gentry.
(Photo: Shaun Silva)

Um Haaresbreite vom Jazz-Duett Album "Cheek to Cheek" von Lady Gaga und Tony Bennett ausgebremst (131.000 vs. 130.000 Stück verkauft), stieg "The Big Revival" am 28. September auf Platz 2 der US-Billboard 200 Pop Album Charts ein.
Ein modernes Album, das es sich verdient hat, reinzuhören und das ich nur empfehlen kann!

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