Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Kaltes Bier & der King der Country Music

"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend."
(Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)
In den Radio (Billboard Country Airplay) Charts vom 19. April 2024 steht Newcomerin Dasha mit ihrem viralen Hit 'Austin' und über 113 Mio. Spotify Streams nach nur 4 Wochen auf Platz 36. Nur 2 Ränge hinter ihr findet sich Beyoncé mit 304 Mio. Streams und der ersten Single 'Texas Hold 'Em' aus ihrem Country Album "Cowboy Carter". Beide Songs sind sich in Melodie, Stimme und Produktion sehr ähnlich.

Dass Country Music aber auch nach wie vor ein traditionelles Element in seinem inzwischen so weiten Spektrum besitzt, beweist der Song, der zwischen den beiden den Platz 37 in den Radio Charts belegt. Er trägt den Titel 'Sounds Like The Radio' und ist die erste Single aus dem Album "Cold Beer & Country Music" des 26-jährigen Newcomers Zach Top.

Sein Idol von frühester Kindheit an war George Strait. Aber auf dem Weg dorthin gründete er erstmal mit seinen Geschwistern eine erfolgreiche Bluegrass Band. Im Interview mit countrynow.com beschrieb er, wie es nicht ganz geplant, dazu kam: "Ich nahm meine ersten Gitarre-Stunden, als ich 5 Jahre alt war und die Lehrerin war ein großer Bluegrass Fan. Und obwohl ich nur George Strait Songs lernen wollte, war sie der Grund, warum es erstmal Bluegrass wurde."

So war sein erstes, gleichnamiges Album, das 2022 erschien, ganz klar von Bluegrass geprägt. Aber wie er im Interview mit billboard.com betonte: "Ich liebe Bluegrass und es hat soviel Spaß gemacht, mit all diesen Bands auf Tour zu sein. Und ich werde im Laufe meiner Karriere vielleicht mehr davon aufnehmen. Aber mein Ziel war es immer, die Art von Country Music zu machen, in die ich mich von Anfang an verliebt hatte - Fiddles, Steel Gitarren und Telecaster Klänge."

Und dieser traditionelle Sound, der von vielen spontan in den 1990er Jahren verortet wird, prägt auch sein aktuelles Album. Es trägt den Titel "Cold Beer & Country Music" und das ist alles, was man braucht, um zu wissen, worum es darauf geht. "Ich bin aufgewachsen und habe diese Musik der alten Schule geatmet und gelebt - George Strait, Alan Jackson und Keith Whitley, all die guten Sachen."

So singt er im Text zur aktuellen Single zurecht davon, dass sie klingt, als wäre sie schon 1994 im Radio ein Hit gewesen. Neben dem unverkennbaren Sound und der eingängigen Melodie, punktet der Song aber auch mit humorvollem Text, und rundet den Country Top-40 Hit damit gelungen ab:

An dem Tag, an dem ich zur Welt kam, konnte der Doktor es nicht glauben,
[aber] ich kam heraus und mein erster Schrei war Chattahoochee [der Hitsong von Alan Jackson].
Danach dauerte es nicht lang,
bis meine Haare hinten lang gewachsen waren [wie bei Alan Jackson].
(Sounds Like The Radio / Carson Chamberlain, Wyatt McCubbin, Zach Top)


Einige Jahre älter, geboren und aufgewachsen in Nashville ist Ryan Larkins. Auch er fand über eine andere Musikrichtung ins traditionelle Country Format. "Mein Vater war Prediger und obwohl ich so nahe an der Country Music war, hatte ich keine Ahnung von dem Genre. Ich wuchs mit Southern Gospel Musik auf und sang in der Kirche", beschreibt er seine musikalischen Anfänge bei countrynow.com.

Nach der Teilnahme bei der Nashville Casting Show Can You Duet 2009, begann er selbst Songs zu schreiben und an eigener Musik zu arbeiten. Aber so richtig aufmerksam auf ihn wurde man erst 2023, als er einen Plattenvertrag bei Red Street Rrecords unterschrieb. Ein kleines Label, das Jay DeMarcus, dem Bassisten (und inzwischen Produzenten) des ehemaligen Trios Rascal Flatts gehört. Etwa zur gleichen Zeit nahm Cody Johnson den Song 'The Painter' für sein aktuelles Album "Leather" auf, an dem Ryan Larkins als Songschreiber beteiligt war. Anfang 2024 wurde 'The Painter' dann auch für Ryan Larkins zu seinem ersten Nummer-1 Hit (als Songschreiber).

Noch im Oktober 2023 erschien dann auf Red Street Records, -produziert von Jay DeMarcus-,  die EP "Meet Ryan Larkins" mit 5 Songs. Darunter die erste Single 'King of Country Music', die in den aktuellen Radio (Billboard Country Airplay) Charts auf Platz 58 steht.

Die Idee für den Song entstand irgendwann 2018, als sein ältester Sohn fragte, wer eigentlich der King der Country Music sei? Aber die Antwort darauf fiel Ryan Larkins erst etwas später ein. "Ich stand an einer roten Ampel auf der Charlotte Avenue", erzählte er bei billboard.com. "Und plötzlich wusste ich ganz genau, wer der King of Country Music ist[, nämlich der Song]!"

Gemeinsam mit J.R. McCoy und Will Duvall begann er die Idee in einen Song umzusetzen. "Ich liebe klassischen Country", betont Ryan Larkin. "Und wir sprachen darüber und stellten fest, dass viele Leute wohl einige Namen [aus dem traditionellen Country] gar nicht kennen würden, was sehr schade ist. Um die Botschaft zu vermitteln, entschieden wir uns also, bei bekannten Namen zu bleiben."
 
Manche sagen [George] Jones, andere sagen [Randy] Travis,
manche sagen [George] Strait, andere sagen [Merle] Haggard,
sitzen auf dem Thron.
All das ist berechtigt, versteht mich nicht falsch.
Aber der King der Country Music ist der Song.
(King Of Country Music / J.R. McCoy, Will Duvall, Ryan Larkins)

Das Ergebnis ist eine eingängige Ballade im traditionellen Stil, deren Highlight nicht zuletzt die ruhige Bariton-Stimme von Ryan Larkins ist. Und die durch das Mitwirken seines ältesten Sohnes Whitman (als dem eigentlichen Auslöser für das Lied) im zugehörigen Video, noch einmal abgerundet wird. Letztendlich macht das 'King of Country Music' zu einem Song, der auch ohne weiteres auf das Album "Cold Beer & Country Music" von Zach Top passen würde.


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