Wofür brennst du?

"Ich hatte so viele Emotionen und jeden Tag so vieles zum ersten Mal erlebt, und das ist in diesen 24 Songs reflektiert. Das coolste daran ist, dass ich damit eine Zeitkapsel für den Rest meines Lebens habe und ich hoffe, dass sie das auch für die persönlichen Momente und Gefühle der Zuhörer werden."

(Ashley Cooke / musicmayhemmagazine.com, 11. August 2023)

Mit stattlichen 24 Songs ist es angeblich das umfangreichste Debüt-Album, das jemals erschienen ist. Es trägt den in Kleinbuchstaben geschriebenen Titel "shot in the dark" und wurde am 21. Juli 2023 auf dem Label Big Loud Records veröffentlicht. Und gleich an 20 Titeln darauf war die 26-jährige, aus Florida stammende Sängerin Ashley Cooke auch als Songschreiberin beteiligt.

Stilistisch verbindet sie auf ihrem Projekt lebendige Pop-Energie mit für das Country Genre typischen Geschichten über Herzensangelegenheiten. Oder wie billboard.com es beschreibt: "Ashley Cooke vermischt geschickt Geschichten über Liebe, Enttäuschungen und die entlang des Weges gemachten Lektionen und präsentiert sie klanglich abwechslungsreich - immer getragen von ihrer kräftigen, aber zugänglichen Stimme."

Mehrheitlich ist das Album 2022 entstanden. Ein Jahr, das für die junge Künstlerin aus vielerlei Gründen sehr prägend war. "Es fühlte sich wie ein Wirbelsturm an", wird sie von pmstudio.com zitiert. "Ich habe meine ersten Verträge unterschrieben, habe auf Bühnen gespielt, die auf meiner Wunschliste stehen, war auf 4 großen Tourneen und einer US-weiten Radio Tour unterwegs, habe 1000e neue Menschen und einige meiner Heroes getroffen, habe mich verliebt und entliebt, und mehr Nächte auf Bus-Bänken als in meinem Bett verbracht."

Das Album ist der erste Höhepunkt ihrer noch so jungen Karriere. Denn erst nach Abschluss ihres Marketing & Communications Studiums an der Belmont University in Nashville, vor wenig mehr als 3 Jahren, hatte Ashley Cooke ihre ersten Songs veröffentlicht. Und es dauerte bis ins Frühjahr 2022, ehe Big Loud Records sie mit Hilfe von Black Blocks Music unter Vertrag nahm.

Wenn man sich ihre Veröffentlichungen bis zu diesem Zeitpunkt ansieht, dann sticht der Umstand hervor, dass sich gleich 5 Duette darunter befinden. Neben Songs mit Daniel Kim Ethridge, Roman Alexander, Jimmie Allen und Derek Austin fällt vor allem die Zusammenarbeit mit Brett Young, dem Balladen-Sänger mit der markanten Stimme, auf. Dieser Song über die gefundene große Liebe mit dem Titel 'never til now' befindet sich nicht nur auf dem aktuellen Projekt, sondern hält auch auf Spotify bereits bei knapp 36 Mio. Streams.

Das, was offenbar zu einer frühen Tradition für Ashley Cooke geworden ist, führt sie nun auf ihrem Debüt-Album fort. Denn neben Duetten mit Nate Smith und Colbie Caillat sticht vor allem der Song mit Jackson Dean ganz besonders hervor.

'what are you on fire about' beeindruckt mit den stimmlichen Gegensätzen von Ashley Cooke's klarer Stimme und dem rauhen Timbre von Jackson Dean. Auch inhaltlich überrascht der Song, an dem niemand geringerer als Lainey Wilson als Songschreiberin beteiligt war. Denn was im ersten Moment nach einer leidenschaftlichen Powerballade klingt, entpuppt sich bald als enttäuschte Erkenntnis über eine verloren gegangene Beziehung.

Erinnerst du dich, als wir unzertrennlich waren,

die Kerze die ganze Nacht an beiden Enden brannte?

Es bist nicht du, es ist die Liebe, die mir fehlt,

ich möchte wissen, wo sie geblieben ist.

(what are you on fire about / Lainey Wilson, Luke Dick, Jason Nix)

Das Lied mit seinem eingängigen Refrain und der Frage, wofür der Partner denn noch brennt, könnte so etwas wie das Herzstück des Albums sein. Allerdings fasst kein Titel das Projekt so gelungen zusammenfasst, wie 'it's been a year', das treffenderweise bereits Ende des abgelaufenen Jahres veröffentlicht wurde.

Lieben und verlieren, Freude und Verwirrung,

hoffen und weitermachen.

Für die eine Minute, die du hast, ist es vielleicht etwas viel.

Mehr als du hören möchtest.

Wenn du Zeit hast, kann ich dir davon erzählen.

Aber es könnte mehr als ein Bier benötigen,

denn es war ein [ganzes] Jahr.

(it's been a year / Will Weatherly, Ashley Cooke, Brett Tyler)

Ashley Cooke stimmt damit nicht nur den Zuhörer auf das umfangreiche Album ein, sondern es ist gleichzeitig Teil des Soundtracks ihres eigenen Lebens, an dem sie selbst mitgeschrieben hat, und das in perfekter Ergänzung auch auf Video festgehalten wurde. "Es waren gute und schlechte und einige der besten Momente in meinem Leben bisher - und ich würde keine einzige Minute der letzten 365 Tage davon eintauschen wollen. Dank an alle, die mit mir auf dieser Reise waren und Cheers auf viele weitere."