Seit 2013 gibt es das Duo
American Young offiziell. Da erschien ihre erste Single '
Love Is War'. Etwa zu der Zeit begannen sie auch ein Lied, das sie den '
Train Song' nannten, zu spielen. Als 2014 ihre erste
EP unter dem Titel "
American Young" erschien, war das Lied dann mit neuem Titel '
God Sends A Train' darauf zu finden. Auch auf dem ersten Album in voller Länge, das im August 2016 erschienen war, war es enthalten und stellte eines der Highlights dar.
Poppig und doch zurückhaltend produziert, ist es für die Autorin und den weiblichen Teil des Duos,
Kristy Osmunson, ein ganz besonderes Lied. Denn es basiert auf einer wahren Geschichte über ihre Mutter.
"Meine Kindheit war nicht sehr schön", gesteht sie.
"Ich beobachtete den kleinen Engel aus Glas,
der vom Rückspiegel hing,
während Mama den verbeulten Chevy Blazer
durch den Wald und über den Bahndamm fuhr.
Zu Hause hatten wir nicht viel zu essen
und in der Schule manchmal gar nichts.
Als Kind im Alter von 12,
glaubst du halt es ist deine eigene Schuld."
"Mama verlor Papa und konnte es nicht verkraften.
Sie heiratete einen schlechten Mann,
der uns mit der Bibel schlug,
und vom Ende der Welt predigte,
in dem unheimlichen Haus abseits
bei den Schienen am Ende der Straße."
Manchmal schickt das Leben dann sachte Zeichen, dass man etwas ändern sollte. Und wenn man sie nicht hören will, dann können sie auch eindringlicher werden.
"Manchmal schickt Gott ein Flüstern,
durch den Regen.
Und wenn wir nicht hören wollen,
schickt Gott auch manchmal einen Zug."
"Das Leben kann sich von einem Moment auf den anderen ändern", erinnert sich
Kristy Osmunson aus Idaho. Und die Umstände dieses Moments prägen sich dann umso tiefer ein.
"Eines Morgens, ich hatte Geschichtsunterricht in der Schule,
wurde ich ausgerufen
und es lief mir kalt über den Rücken.
Da wusste ich schon, dass es schlimm war.
Der Chevy Blazer war nur mehr Einzelteile,
da draußen auf den Schienen."
Kristy Osmunson war erst 14 als ihre Mutter mit dem Auto von einem Zug erfasst wurde. Glücklicherweise überlebte sie, aber mit 2 Brüchen der Wirbelsäule würde sie nie wieder gehen können. Wie durch ein Wunder konnte sie jedoch wieder genesen und nahm das als Anlass, ihr Leben zu ändern.
"Man sagte ihr, sie würde nie wieder gehen können,
aber mit den ersten Schritten ging sie dann
zum Rechtsanwalt,
um den Arsch endgültig loszuwerden."
Kristy Osmunson erinnert sich:
"So wichtig das Lied war, so schwer war es zu schreiben. Aber es hat
mir und meiner Familie sehr beim Heilungsprozess geholfen. Es hat meine Familie wieder zusammengeführt und ich war so froh zu sehen, dass meine Mutter ihr Leben wieder in ihre eigenen Hände nahm. Und wenn immer wir heute den Song spielen, finden sich Menschen, die mir von ihrem eigenen Zugsunglück berichten. Und das alleine kann schon so heilsam sein."
Aber das geradezu unheimliche Postskriptum in der letzten Strophe des Liedes lässt die Familie verstänlicherweise an eine höhere Bestimmung glauben. So wird aus dem schon berührenden Zug-Lied ein Song, dessen Refrain '
Manchmal schickt Gott einen Zug' zum Titel wird.
Denn unglaublicherweise kam nach dem Unfall der Lokführer des Zuges vorbei und brachte der Familie einen kleinen Engel aus Glas mit abgebrochenem Flügel, den er an der Vorderseite des Zuges gefunden hatte. Es war der kleine Glasengel, der am Rückspiegel des Autos der Mutter festgemacht war und Kristy und ihre Mutter täglich begleitet hatte ...
"Eines Tages bekamen wir Besuch.
Es war der Lokführer
und er sagte zu uns Kinder,
dass es einen Grund gibt,
dass unsere Mutter noch hier wäre.
Er sagte, Madam, ich fand das hier
am Tag des Unfalls, vorne an meinem Zug.
Und er gab meiner Mutter
einen Engel aus Glas
mit einem abgebrochenen Flügel."
Kommentare
Kommentar veröffentlichen