2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Neue Single von Jake Owen mit nachdenklicher Ballade

Als ich vergangene Woche die Ballade 'What We Ain't Got' hörte, konnte ich es kaum glauben: spartanisch, fast akustisch kommt das Lied aus den Boxen. An manchen Stellen hat sogar völlige Stille Platz, ehe die Stimme von Jake Owen über das ebenso ruhige Klavier gleitet und darüber nachdenkt, warum wir nicht zufrieden sein können, mit dem was wir haben.

So dominierend ist Bro-Country mit seinen Party-Themen und Rock-getriebenen Gitarren geworden, daß eine einfache Ballade plötzlich jeden zum Hinhören bringt. Es ist, als hätte man endlich Zeit zum Luftholen.

Jake Owen bringt neben seinem guten Aussehen und seinem sportlichen Talent (ehemaliger Profi-Golfer und Wakeboarder) vor allem gutgelaunte Party-Musik mit. Der Titelsong aus seinem letzten Album 'Barefoot Blue Jean Night' brachte ihm 2011 den großen Durchbruch und einen der ganz großen Sommerhits.


Dee Jay Silver produzierte davon sogar eine, wie ich finde, großartig stimmungsvolle Remix-Version.

Umso überraschender der großartige, mutige Stimmungswechsel mit der aktuellen Single. Ein Lied, das nicht nur durch die Stimme und ruhige Atmosphäre brilliert, sondern auch durch den Text. Geschrieben von Travis Jerome Goff und Travis Meadows, bringt er einen zum Nachdenken darüber, warum wir in einer Welt leben, in der es immer nur um "mehr, mehr, mehr" geht.

"... wir sind nicht zufrieden mit dem was wir haben,
das Gras in Nachbars Garten ist immer grüner,
ein größeres Haus, ein schnellerer Wagen,
wir sind nicht glücklich mit dem was wir haben ..."

"... immer reizen uns nur die verschlossenen Türen,
wir wollen immer nur das, was wir nicht haben ..."

Wie in so vielen Country Texten, ist eine Doppeldeutigkeit auch hier enthalten. Denn der Anlass darüber nachzudenken, warum wir immer nur das wollen, was wir nicht haben, ist der Verlust einer Liebe, die eben oft auch erst im Nachhinein, wenn sie nicht mehr da ist, ganz wichtig wird.

"... Sieh her, ich wollte die ganze Welt, bis ich dann meine ganze Welt verlor ..."

Noch gibt es kein offizielles Video dazu, aber zweifellos ist es schon jetzt einer der schönsten Songs des Jahres - ich hoffe, er kommt weit nach oben.

" ... We all wish it didn't hurt,
When you try your best but it doesn't work.
And goodbye's such a painful word,
We all wish it didn't hurt ..."

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