Balladen & Bangers: Standing in the Rain & Man Made Money
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(DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)
Sie bilden so etwas wie die entgegen- gesetzten Stützen eines musikalischen
Bücherregals: die ansteckenden Banger und die sanften Balladen. Sie sind die
Auffälligen, die mitreißen oder die Sanften, die Gefühle auslösen. Nicht immer
schaffen sie es ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Vielleicht weil
das Timing gerade nicht richtig war, weil sie als Deep Cuts eines
Albums einfach niemand zu hören bekommen hat oder weil man den Künstler
einfach (noch) nicht kennt. Auch wenn Musikgeschmack immer subjektiv bleiben
wird, soll ihnen hier nach subjektiver Auswahl eine kleine Bühne bereitet
werden.
Ballade: ein Lied oder Gedicht, das eine Geschichte erzählt oder ein langsames Liebeslied. (dictionary.cambridge.org)
Aufgewachsen im Bundesstaat Alabama, kommt Danny Riley aus dem tiefen Süden der USA und gehört zu einer zunehmenden Anzahl farbiger Künstler, die sich offen zur Country Music bekennen. Natürlich lässt auch er Hip-Hop Elemente in seine Musik einfließen, aber im Zentrum bleiben traditionelle Country-Elemente, modern produziert.
Seinen ersten Song, das selbstgeschriebene 'Moonshine Kidneys', hat er im Mai 2022 veröffentlicht. Mit diesem ungewöhnlichen Titel umschreibt er in eingängiger Weise die Sehnsucht nach einer verlorenen Liebe, über die er mit selbstgebranntem Alkohol hinwegzukommen hofft. Noch kennt man ihn nicht wirklich, aber seine sonore Stimme bleibt sofort hängen, wenn man sie erst einmal gehört hat. So wie auf der ebenfalls selbstgeschriebenen Ballade 'Standing In The Rain', die aus dem November 2023 stammt und ebenfalls von einer unglücklichen Liebe erzählt.
Im Mai 2023 hatte er bei River House Artists sein gleichnamiges erstes Studio-Projekt mit 7 Songs plus einer akustischen Version veröffentlicht, produziert von Sadler Vaden. Diesen kennt man aus der Band The 400 Unit von Jason Isbell und als Produzent und Entdecker von Morgan Wade. Entsprechend ist das musikalische Ergebnis auch einige Schritte weit weg von traditionellem Country.
Zu Beginn des Jahres (im Jänner 2024) ist nun der neueste Song von Reid Haughton erschienen, der von Southern Rock beeinflusste Ohrwurm 'Man Made Money', den er gemeinsam mit Adam Hood geschrieben hatte. "Die Idee [für den Song] hatte ich von meinem Großvater", erzählt er bei allcountrynews.com. "Ich hörte, wie er vor vielen Jahren, als sie einmal shoppen waren, zu meiner Großmutter sagte: ich habe das Geld Liebling, wenn du dir die Zeit nimmst."
In Abwandlung des bekanntesten Songtitels von Lefty Frizell ('If You've Got the Money, Honey, I've Got the Time') aus dem Jahr 1950, beschreibt 'Man Made Money' die wohl nicht mehr ganz zeitgemäße und mit einem Augenzwinkern versehene Rollenverteilung der Geschlechter, in welcher der Mann das Geld nach Hause bringt, um die Frau glücklich zu machen.
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