Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Discovery: Jacob Powell

Von einer Neuentdeckung zu sprechen, ist eigentlich ein wenig verfehlt. Denn seine Debüt-EP erschien bereits 2013. Vielmehr stellt sich die Frage, warum er noch nicht so richtig, wirklich entdeckt wurde?

Jacob Powell erinnert mich ein wenig an Sam Hunt. Und dann doch wieder gar nicht. Denn einerseits vermag er Hip-Hop Elemente in eingängige Rythmen zu packen, auf der anderen Seite finden sich bei ihm auch leichte Rock- oder sogar Blues-Elemente. Er schafft es großartig, verschiedene Stile zu präsentieren und genau in dem Moment, in dem man glaubt zu wissen, in welche Richtung es geht, wieder glaubwürdig ins Country zu wechseln. Und das nicht nur wegen seines Auftretens: klassischer Südstaaten Boy mit Baseball Kappe und kariertem Hemd.


Für seinen Karrierestart wurde leider die seichteste Nummer auf seiner EP, nämlich 'Koozie' ausgewählt. Ein zwar humorvoller, aber auch oberflächlicher Titel über die Kunststoffhülle, mit der man seine kalte Getränkedose in der Hand halten kann, um sie möglichst lange wirklich kalt zu behalten. Dazu wurde im September 2013 sogar ein Video produziert.

Aber entweder war die Sommeratmosphäre des Videos schon zu spät dran oder der Novelty-Titel einfach nicht herausstechend genug, um Jacob Powell weit genug in die Charts zu bringen. Ohne sich tiefgreifende Texte zu erwarten, bietet die EP doch viel bessere Titel. Ihre Stärke liegt auch ganz klar in ohrwurmtauglichen, abwechslungsreichen Titeln mit viel Rythmus und einer kräftigen und markanten Stimme des Interpreten.

Im Sommer 2014 wagte man einen zweiten Karriere-Push über Internet-Medien. Zwei Folgen von JPOW Now sollte den Interpreten hinter den Kulissen begleiten und einen besseren Einblick in den Musiker Jacob Powell geben. Nach der Episode 2 im September 2014 war dann wieder Schluss.
Akkustischen Präsentationen wie das hier zu 'What I Miss About Summertime' zeigen, dass Jacob Powell keine Elekronik braucht, sondern auch mit einer Gitarre auskommt, um Stimmung zu machen.

Aber es geht auch elektrisch und rockig, wie dieser Ausschnitt zeigt. Hier wird er bereits als einer der kommenden Künstler des Jahres 2014 angekündigt, der eben bei Sony Music unterschrieben habe. 2015 ist Jacob Powell aber immer noch weitgehend unbekannt. Unverdientermaßen!


Mit 15. August 2015 gibt es nun einen neuen Anlauf mit neuer Single 'Short Cuts', erhältlich auf itunes und dem Label Treehouse Records Nashville. Ob ihm damit der große Durchbruch endlich gelingt, bleibt abzuwarten. Aber mit Titeln wie 'Somethin' Somethin' oder dem bluesigen 'Workin' Man' von seiner EP hätte sich Jacob Powell das schon lange verdient.

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