Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Das war das 2015 CMA Music Fest (Tag 4)!

Sonntag, 14. Juni 2015:  der letzte Tag des CMA Music Fests 2015.

Nun zehrt die Woche doch schon ein wenig an den Kräften und wir gehen es heute etwas gemütlicher an. An der 4th Ave S. verbindet Chevrolet Marketing mit Sponsoring (oder versucht es zumindest). Hier kann man sich in die Cabrio-Varianten der neuesten Corvette- oder einen Camaro-Modelle setzen. Und wenn man sich ein paar Produktinfos zu den anderen ausgestellten Fahrzeugen anhört, dann bekommt man ein T-Shirt geschenkt. Dass nur die wenigsten hier wirklich an einem potentiellen Autokauf interessiert sind, verwundert nicht wirklich.

Dafür gibt es hier auch eine winzige Bühne, die Chevrolet Roadhouse Stage, die jungen, aufstrebenden Künstlern eine Plattform bietet, sich zu präsentieren. Klein und effizient, ist hier das Motto, den Autos ist mehr Platz gewidmet. Der Soundcheck wird mobil von einer Person mittels iPad erledigt. Es ist drückend heiss und etwas seitlich steht ein Ventilator, der etwas kühlenden Wasserdampf ins Publikum bläst. Hier gibt es viel weniger Zuseher, sodass man mit etwas Glück sogar einen Platz auf den kleinen Bänken vor der Bühne findet.

Der Snack von Peta Pete's Bude vor dem Music City Center schmeckt gar nicht übel. Hier kann man auch etwas in den Schatten der mächtigen Halle flüchten. Um 16 Uhr finden wir uns zur letzten Performance auf der Bud Light Bühne vor der Bridgestone Arena ein. LoCash beweisen nochmal, dass sie eine Live-Formation sind, die das Publikum unterhalten kann. Man kann nur hoffen, dass das kommende Album erfolgreicher wird, als ihr erster Versuch auf einem Major Label. Der Song 'Shipwrecked' blieb jedenfalls gut im Ohr hängen.

LoCash auf der Bud Light Bühne
Um 20 Uhr startet im LP Field einer der besten Live-Entertainer der 1990er Jahre im Country-Umfeld: Neal McCoy. Erstaunlicherweise hat er sich optisch kaum verändert (zumindest soweit man es aus dem 3. Rang in einem Stadion, das 67.000 Besucher fasst, sagen kann). Noch immer schlank und rank und ein absoluter Entertainer.

Es folgt Cole Swindell, der seiner Rolle als Newcomer und quasi-Opening Act gerecht wird und das Publikum mit Songs wie 'Ain't Worth The Whiskey' vorbildlich einbindet. Auch wenn natürlich die Strophe mit der Referenz auf das Militär extra betont werden muss.

Darius Rucker zeigt sich ruhig und solide. Mit seinem Superhit 'Wagon Wheel' geht er nicht nur ins Publikum hinaus, sondern bringt auch das ganze Stadion zum Singen. Wer kennt nicht den Song und kann zumindest den Refrain mitsingen? Damit bleibt der ehemalige Lead Sänger von Hootie & The Blowfish er der traditionellen Linie treu und bringt nicht, wie von mir spekuliert, das Cover von 'Purple Rain', welches er gerne in seinen Live Shows spielt, weil Prince als Performer einer war, der ihn zur Musik gebracht hat.

Keith Urban & Eric Church @ LP Field

In die selbe Kerbe schlägt auch "Outsider" Eric Church. Nachdem er im vergangenen Jahr noch 'That's Damn Rock n Roll' mit Lzzy Hale, der Leadsängerin der Hardrock Band Halestorm, präsentiert hatte, überrascht er auch heuer wieder. Allerdings indem er nicht laut wird und auch seinen größten Hit 'Springsteen' nicht spielt. Trotzdem gefällt seine Show ausserordentlich gut, und mit 'Talladega', der aktuellen Single 'Wrecking Ball' und dem dynamischen 'Creepin' präsentiert er auch wirklich gute Songs. Viel zu schnell sind seine 40 Minuten vorüber. Viel zu wenig Zeit für jemandem, der inzwischen wie sein Vorbild Springsteen 2-stündige Shows spielt.

Es folgt Keith Urban, dynamisch, sympathisch, motiviert, mit viel Schwung konzentriert er sich auf aktuelle Hits ('Somewhere In My Car', 'Cop Car') und für den letzten Hit 'Raise 'Em Up' kommt, wie zu erwarten, der Duettpartner der Single, Eric Church zurück auf die Bühne.
Schliesslich folgt der ultimative Sommerhit 'Long Hot Summer' in der langen Version mit überraschendem Ende! Denn für den Song wandert er nicht nur während des Liedes auf die kleine Satellitenbühne mitten im Publikum, sonder macht auch noch das Undenkbare: Keith Urban verschenkt seine E-Gitarre an einen Fan im Publikum! Demonstrativ schliesst er ihre Finger um den Hals des Instruments, um allen zu signalisieren: ihr gehört sie!

Noch ein Blick auf die erleuchtete Skyline von Nashville, dann verlassen wir LP Field, zu müde, um noch auf den Headliner des Abends Brad Paisley zu warten. Aber am 4. August 2015 gibt es ja auf ABC eine 3-stündige Zusammenfassung aller Stadionauftritte unter dem Titel 'Country's Night to Rock' zu sehen bzw. irgendwo im Internet.

So geht eine anstrengende, aber auch mehr als unterhaltsame Woche in Nashville zu Ende. Nicht zuletzt Dank der gleichnamigen Fernsehserie ist Nashville inzwischen eine der hippsten Städte in den USA. Noch bekannt als Music City USA, beginnt man seit kurzem das Kürzel 'USA' wegzulassen und über die Grenzen hinauszublicken. Geheimtipp ist es speziell für Musik Fans keiner mehr, aber einen Besuch allemal wert, da sich in dieser Stadt in den letzten Jahren soviel Neues getan hat. Selbst wenn man schon mal da war, wird man Neues entdecken und sich mit Sicherheit nicht langweilen ...

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