Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Gib mir Neon

"Auch wenn 2022 ein relativ ruhiges Jahr für [Tyler] Booth war, was Veröffentlichungen betrifft, dann nur deshalb weil er im nächsten Jahr [2023] für verdammt viel Wirbel sorgen wird. Der einzige Titel, den er in diesem Jahr [2022] veröffentlicht hatte, war das ungeschminkte Outlaw Country Cover von Post Malone's 'Feeling Whitney'."
(Jof Owen / holler.country, 15. Dezember 2022)

Es ist nicht nur schwer vorstellbar, sondern wohl auch praktisch unmöglich, dass jemand mit der Bariton-Stimme von Tyler Booth in einem anderen Genre als Country glaubhaft gut aufgehoben wäre. Hinzu kommt, dass man man hinter dieser Stimme keinen Sänger mit nur 24 Jahren erwarten würde. Ein Mitgrund, warum der junge Sänger und Songschreiber aus Kentucky letztendlich in Nashville gelandet ist.

Sein Vater und Onkel hatten ihn ursprünglich mit Rock Musik in Berührung gebracht, aber als er über seine Großeltern den Song 'High Cost Of Living' von Jamey Johnson entdeckte, schien er endgültig seine Bestimmung gefunden zu haben. Und darüberhinaus ein Idol, dessen Stimme seiner eigenen nicht nur verblüffend ähnlich klingt, sondern mit dem er schließlich sogar seinen aktuellen Titel 'Bring on the Neon'  zusammen schreiben durfte.

Ähnlich verlief auch seine bisherige musikalische Entwicklung. 2017 veröffentlichte er noch eigenständig eine erste, gleichnamige EP mit 6 Songs und dezenten Country-Rock Elementen, während seine zweite EP 2021 (mit dem Titel "Grab the Reins") musikalisch einen wesentlich traditionelleren Weg einschlug. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits einen Songschreiber-Vertrag mit Warner Chappell Music unterschrieben, sowie einen Label-Deal mit Sony Music Nashville/Villa 40.

Im Interview mit holler.country Ende vergangenen Jahres beschrieb Tyler Booth seinen Stil mit den Worten: "Wenn ich meine Musik beschreiben würde, die ich bisher veröffentlicht habe, dann würde ich sagen, dass sie mehr in Richtung traditionell mit etwas Rock Musik geht. Aber ich habe hunderte von Liedern geschrieben, die noch niemand gehört hat. Wartet nur und seid gespannt. Ich habe als Songschreiber und Künstler viel dazugelernt und ich liebe die Richtung, in die es geht."

Als Brooks & Dunn im Frühjahr 2019 ihr "Reboot" Album veröffentlichten, auf dem sie ihre Hits als Duett-Versionen neu aufgenommen hatten, war auch Tyler Booth als geladener, noch kaum bekannter Gast darunter. Ein weiterer Schritt, der dem jungen Künstler mehr Aufmerksamkeit brachte und ihn ermutigte, weiter an seiner Karriere zu arbeiten.

So veröffentlichte Tyler Booth am 10. Februar 2023 auf Sony Music Entertainment das pulsierende 'Real Real Country', für das er als Songschreiber ganz alleine verantwortlich zeichnet und dessen rockige Gitarren-Riffs nicht zu überhören sind. Musikalisch verzichtet er damit lobenswerterweise auf Elektronik, auch wenn der Text nur altbekannte Klischees bedient, die sich allerdings wie auf den ersten Blick vielleicht vermutet, gar nicht auf Musik beziehen, sondern auf den ländlichen Lebensstil irgendwo abseits von Großstädten, irgendwo im Süden oder Mittelwesten der USA.

Wesentlich ruhiger lässt er es mit dem aktuellen Titel 'Bring on the Neon' angehen, den er gemeinsam mit Jamey Johnson und Jeremy Popoff schreiben durfte. Über der weinenden Steel Gitarre funkelt seine Bariton-Stimme, wenn er sich aus Trauer über eine zerbrochene Beziehung in den Alkohol und das Neon-Licht einer einsamen Bar fallen lässt. Es mag das Ende einer Liebe sein, aber die Karriere von Tyler Booth steht mehr als nur hoffnungsvoll, noch ganz am Anfang.


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