"Du schiebst Deine Finger durch den Riss in meinem T-Shirt,
Du bringst mich auf schmutzige Gedanken,
Du hörst nicht auf zu flirten, denn Du weißt, es funktioniert ...
Wir nippen an kaltem Jack Daniels und grooven zu Alabama,
nackt hier in meinem Bett ..."
Selten hat eine Vorab-Single soviel Aufsehen erregt, wie '
Burnin' It Down' von
Jason Aldean. Ein Midtempo Song mit einem Text, der auf sehr eindeutige Weise keine Zweifel daran lässt, worum es in dem Lied geht, und einem Sound mit Drum-Loop und leichten elektronischen Urban-Pop Einflüssen, den man so niemals auf einem Jason Aldean Album vermutet hätte.
Geschrieben vom Duo
Florida Georgia Line, schien die Kombination mehr als gewagt und trug das Risiko in sich, eingefleischte Jason Aldean Fans vor den Kopf zu stossen!
Aber der Song schlug ein wie eine Bombe: Platz 1 in den iTunes Charts bereits in der Veröffentlichungswoche, in nur 9 Wochen
Platinstatus erreicht (1 Mio. mal verkauft, kein Song schaffte das 2014 bis dahin schneller), Top-12 in den Billboard Hot 100 und seit 14 Wochen bereits Nummer 1 in den Billboard Hot Country Songs Charts (die sowohl Verkaufs- und Airplay-, als auch Downloadzahlen berücksichtigen).
Und seit Anfang September gibt es dazu dieses ultra-coole und "brennheisse" Video, produziert von Wes Edwards, bei dem sogar der Mikrofonständer(!) in Flammen aufgeht: '
Burnin' It Down'.
Und seit 7. Oktober gibt es endlich das dazugehörige Album: "
Old Boots, New Dirt".
Veröffentlicht auf dem kleinen ("independent") Label
Broken Bow, das
Jason Aldean von Beginn an begleitet hat, ist das Album in Europa wiedermal nur als physische CD, nicht aber als Download erhältlich. Wann werden endlich die Lizenzrechte an die vernetzte und grenzenlose Welt von heute angepasst?
Jason Aldean hat zweifellos seinen Sound gefunden und entgegen der sensationellen Vorabsingle, enthält der Rest des Albums keine weiteren Überraschungen mehr. Ihn zeichnet aus, eine markante Stimme, ohne dabei der größe Vokalist zu sein, und ein cooles Image (PR-Fotos oder Album Covers mit einem lächelnden Mr. Aldean sind verpönt). Sein Sound wird beschrieben als der einer
Rockband mit einem Countrysänger.
Genau das liefert das aktuelle Album, cooler Country-Rock, verteilt auf 15 Titel. Und genau daran leidet das Album leider ein wenig. Die alten Stiefel passen zwar wie angegossen, sind aber auch schon ein wenig ausgelatscht. Thematisch geht es ausschliesslich um Liebesthemen, meist wenig originell umschrieben und selbst die ruhigeren Nummern (von denen es eigentlich kaum welche gibt) kommen mit dem Rockgitarren getriebenen Chorus daher, den Jason Aldean eben auszeichnet.
Auch nach mehrmaligem Durchhören, gibt es keinen Song, der nervt, was positiv ist, aber auch kaum einen Song, der wirklich hängen bleibt. Wie es z.B. so positiv gleich beim ersten Durchhören des Vorgänger Albums "
Night Train" und dem Ohrwurm '
When She Says Baby' der Fall war. Man wünscht sich etwas mehr Emotionen und Songs (nicht nur Passagen!), in denen die Stimme von Aldean auch mal alleine agiert, ohne gleich den kraftvollen Gitarrenteppich auszurollen. Oder auch mal akustische Gitarren ...
"
Old Boots, New Dirt" ist ein gutes Album, das Fans nicht enttäuschen dürfte, aber leider nicht die von '
Burnin' It Down' geweckten Erwartungen gänzlich umsetzt.
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