Verdammt konsequent!

"Nach mehreren erfolglosen Versuchen, einen Plattenvertrag zu ergattern, unternahm die Band 1981 einen letzten Trip nach Music City und nahm sich vor: "Wenn es diesmal nicht klappt, dann war es unser letzter Versuch." Noch bevor das Jahr vorüber war, veröffentlichte George Strait mit 'Strait Country' sein Major Label Debüt-Album."

('Damn Strait' / youtube.com, 9. Februar 2022)

Und der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt. Denn mit seinen mehr als 120 Mio. weltweit verkauften Alben gilt der inzwischen 70-jährige Künstler als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Musiker aller Zeiten und viele betiteln ihn nicht zuletzt dank seiner 60 Nummer-1 Hits in den Country Charts als 'King of Country'. Denn im Gegensatz zu vielen anderen, ging George Strait jeder Crossover-Versuchung aus dem Weg und blieb konsequent bei seinem neotraditionellen Country Sound.

Ein Stil, der bis heute in Texas vertreten ist, und wo der selbst in Texas geborene George Strait in den 1970er Jahren mit seiner Ace in the Hole Band durch die Clubs (Honky Tonks) tingelte. Ab 1975 war er schließlich Dauergast in der Gruene Hall in New Braunsfeld, einem bereits 1845 von deutschen Einwanderern im Herzen von Texas gegründeten Ort. Die Gruene Hall selbst bezeichnet sich heute als älteste (1878 eröffnete) und bekannteste Dance Hall in ganz Texas. Also einem Veranstaltungsort, wo man zu Live Musik tanzen, essen und trinken kann.

Knapp 30 Jahre nach Veröffentlichung des Debüt-Albums von George Strait mit dem Titel "Strait Country", gewinnt der 17-jährige Scotty McCreery aus North Carolina im Mai 2011 die 10. Staffel der Casting Show American Idol. Es ist der Beginn einer Karriere, die von vielen leidenschaftlichen Fans begleitet wird, aber den Künstler bis dato noch nicht zum ganz großen Star gemacht hat. Und doch kann er in den letzten Jahren immer konstanter auch kommerzielle Hits verzeichnen.

Seine aktuelle Single 'Damn Strait' ist George Strait gewidmet, wie sich bereits aus dem Titel erkennen lässt. Eine aufgelegte Doppeldeutigkeit (zum englischen Begriff straight = konsequent, geradlinig), die sich auch im Titel des zweiten Albums von George Strait "Strait from the Heart" findet. Aber auch inhaltlich verknüpft der von Jim Collins und Trent Tomlinson geschriebene Song die Erinnerung an eine zerbrochene Beziehung in jeder Strophe mit einem Titel aus dem Repertoire von George Strait.

Das erste Mal tanzten wir zu 'Marina Del Rey'

und ich hatte mich auf der Stelle verliebt.

Ich wollte nicht, dass der Song endet.

 

'Baby Blue' war die Farbe ihrer Augen,

ich kann sie im Geiste sehen

und vermutlich für den Rest meines Lebens.

 

Verdammt Strait, ich habe deine Lieder geliebt,

aber jedesmal wenn ich jetzt eines höre,

dann bricht es mein Herz.

Würde ich mir wünsche, sie zurückzuhaben?

Verdammt ja!

(Damn Strait / Jim Collins, Trent Tomlinson)

"[Die beiden Songschreiber] haben einen cleveren Song geschrieben, der nicht nur Songs von George Strait auflistet, sondern eine sinnvolle Geschichte erzählt", sagt Scotty McCreery im Billboard Country Update. Und dabei nutzen sie die Doppeldeutigkeit des Titels, um einerseits im Sinne des Textes auf George Strait böse zu sein, andererseits um damit den Wunsch zu bestätigen, nur zu gerne die Beziehung wieder kitten zu wollen.

Auch das zugehörige Video fügt sich stimmig in das Thema des Liedes ein, wurde es doch in der legendären Gruene Hall aufgenommen, wo auch die Aufnahmen für das Cover des ersten George Strait Albums "Strait Country" entstanden waren.

 

'Damn Strait' ist die zweite Single aus dem aktuellen und vierten Studio-Album "New Truck" von Scotty McCreery, welches im Oktober 2021 erschienenen war. Sie steht am 25. Juli 2022 bereits die zweite Woche auf Platz 1 der Radio (Billboard Country Airplay) Charts und bringt damit für den 28-jährigen Künstler mit der tiefen Stimme bereits die 5. Nummer-1 in Serie.